Artenschutzprojekte des Naturschutzring Dümmer e.V.
2010 -
im Rahmen der Strategie zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt im Auftrag des Landes Niedersachsen.
Ab 2010 wurden vom Naturschutzring Dümmer e.V. über 30 Artenschutzprojekte initiiert, durchgeführt und weiterbegleitet, die das Ziel hatten, Arten durch Verbesserungen ihres Lebensraums in ihrem Bestand zu stützen und zu fördern. Vier Projekte hatten zum Inhalt Arten, die aus dem Gebiet in den letzten vier Jahrzehnten verschwunden sind, wieder heimisch zu machen. Die Umsetzung der Projekte wurde und wird durch die finanzielle Förderung des Landes Niedersachsen ermöglicht. Es wurden bisher für ein breites Spektrum von Arten Maßnahmen durchgeführt.
Vögel
Wiesenlimikolen (Kiebitz, Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Bekassine, Kampfläufer),
Trauerseeschwalbe, Fischadler, Seeadler, Rohrdommel, Röhrichtvögel, Tüpfelralle, Sumpfohreule, Nachtigall, Neuntöter, Ziegenmelker, Weißstorch.
Amphibien & Reptilien
Moorfrosch, Laubfrosch, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Ringelnatter, Schlingnatter.
Insekten
Sumpfhornklee-
Große Moosjungfer, Maulwurfsgrille
Pflanzen
Breitblättriges Knabenkraut, Fleischfarbenes Knabenkraut, Kriechender Sellerie, Sumpfläusekraut, Lungenenzian, Großer Klappertopf.
Fische
Schlammpeitzger
Fledermäuse
Wasserfledermaus
Schlaglichter
auf Projekte zur Förderung ausgewählter Arten/Artengruppen.
Vogelarten
Der Brutbestand der Trauerseeschwalbe im Dümmergebiet wurde durch das Ausbringen von Nistflößen unterstützt. Neu angelegte oder wieder hergestellte Gewässer im Umfeld der Kolonie schaffen ein breiteres Nahrungsangebot.
Für Kampfläufer, Rotschenkel und weitere hochgradig gefährdete Wiesen-
Die Ansiedlung weiterer Paare Fischadler wurde durch neu installierte bzw. instandgesetzte Nisthilfen gefördert.
Ausgewählte Flächenkomplexe wurden über Flächenpolderung , Rückbau von Drainagen,
Anlage von Gewässern und den Bau von Windpumpen dauerhaft vernässt, um niedrigwüchsige
Röhrichte und Seggenrieder sowie offene Wasserstellen zu entwickeln. So sollen Tüpfelsumpfhuhn,
Wasserralle, Rohrdommel, auch Laub-
Neuntöter und Nachtigall wurden durch Erhalt alter und Schaffen neuer Lebensräume
insbesondere Hecken-
Um tödliche Kollisionen der Sumpfohreule mit Stacheldrahtzäunen zu verhindern, wurde der oberste Draht in den Grünlandgebieten am Dümmer bei vielen Zäunen mit Glattdraht überspannt.
Der Ziegenmelker wurde im Bereich des Südlohner Moores durch Offenhalten seines Lebensraumes unterstützt.
Für den Weißstorch wurden sechs neue Nisthilfen errichtet. Vier davon im näheren Dümmergebiet, zwei bei Diepholz.
Für die Rohrdommel wurde ein Altarm an der Hunte angelegt und ein Nahrungsgewässer im Ochsenmoor von Gehölzen freigestellt.
Lebensraum Röhricht
Das Röhricht am Dümmer, Lebensraum für z.T. hochgradig bedrohte Vogelarten, wie Rohrdommel, Rohrweihe, Wasserralle, erfährt seit vielen Jahren u.a. durch mechanische Schädigung und ungünstige Wasserstände einen dramatischen Rückgang. Um zu untersuchen, wie der Rückgang trotz ungünstiger Rahmenbedinigungen aufgehalten werden kann bzw. ob Schilf durch geeignete Maßnahmen gefördert werden kann, wurden an mehreren Uferstrecken Buhnen errichtet bzw. repariert und Sedimentfallen gegen Erosion eingebaut. An erosionsgeschützten Uferabschnitten soll erprobt werden, ob sich dort durch eine natürlichen Ausbreitung über Wurzelausläufer oder Leghalme Röhricht entwickeln kann.
Amphibien / Reptilien
Für den Laubfrosch, der nach 40jähriger Abwesenheit mittlerweile das Dümmergebiet wieder besiedelt hat, und für den Moorfrosch wurden über 60 Laichgewässer und zahlreiche Sommerlebensräume geschaffen. Es wurde auf einer geeigneten Projektfläche im NSG Boller Moor und Lange Lohe ein Versuch gestartet, die Knoblauchköte wieder anzusiedeln. Auch diese Art verschwand vor 40 Jahren aus dem Dümmerraum und auch aus angrenzenden Gebieten. Eine weitere verschollene Art ist die Ringelnatter. Hier wurde ein Versuch gestartet, diese für Menschen harmlose Schlangenart, die sich von Amphibien ernährt, wieder im Dümmergebiet heimisch zu machen. Parallel dazu wurden für die Art ein vielfältiges Lebensraummosaik hergerichtet, das auch Amphibien zugute kommt. Im Bereich Südlohner Moor wurde für die seltene Schlingnatter Lebensraum optimiert.
Wirbellose
Die Schmetterlingsarten Sumpfhornklee-
Im Dümmergebiet wurde die Sumpfschrecke durch alljährliche Einrichtung spät bewirtschafteter Schonstreifen gefördert.
Bei der seit den 1970er Jahren aus dem Dümmergebiet verschwundenen Libellenart Grüne Mosaikjungfer wurde der Versuch einer aktiven Wiederansiedlung unternommen. Parallel wurden geeignete Lebensräume, insbesondere Ablaichgewässer mit Krebsschere, entwickelt.
Die Große Moosjungfer, eine weitere Libellenart, wurde im Diepholzer Moor durch Schaffung geeigneter Gewässerlebensräume unterstützt.
Die hochgradig bedrohte Maulwurfsgrille wurde durch Optimierung ihres Lebensraums in Randlage zum Diepholzer Moor gefördert.
Pflanzen
Es wurde versucht das am Dümmer ausgestorbene Sumpfläusekraut durch Ausbringen von Saatgut im Feuchtgrünland wieder anzusiedeln.
Die Bestände des Breitblättrigen Knabenkrautes und des Fleischfarbenen Knabenkrautes wurden ermittelt und versucht sie durch schonende Bewirtschaftung zu fördern.
Ein kleiner Bestand des Kriechenden Selleries, eine nach der europäischen Flora-
Vorkommen des Lungenenzians und des Großen Klappertopfes wurden durch geeignete Maßnahmen zur Unterstützung der natürlichen Ausbreitung gefördert.
Fische und Säugetiere
Über die Anbindung von Kleingewässern im Ochsenmoor an das Grabensystem wurden für den Schlammpeitzger Rückzugsräume abseits der Gräben geschaffen.
Insbesondere zur Unterstützung der Wasserfledermaus wurden alte und jüngere Kopfweiden am Dümmerdeich einem Pflegeschnitt unterzogen, so dass ihre Höhlen den Säugetieren weiterhin bzw. zukünftig als Quartier dienen können.
Naturschutzring
Dümmer e.V.
Artenschutzprojekt Trauerseeschwalbe
Das Artenschutzprojekt Trauerseeschwalbe am Dümmer
Artenschutzprojekt Laubfrosch
Das Artenschutzprojekt Laubfrosch im Korridor vom Dümmergebiet bis zum Barnstorfer Moor.
KONTAKT
Naturschutzring Dümmer e.V.
Am Ochsenmoor 52
49448 Hüde
Mail: naturschutzring@oekologische-
www.naturschutzring-
IBAN: DE11 4306 0967 4008 2514 01
BIC: GENODEM1GLS